Auch von Bukarest nach Constanta kamen wir schnell voran. Was uns auffiel ist die steigende Zahl an Pferdefuhrwerken, die auf der Straße und auf den Feldern zu sehen waren. Na gut, es sind nicht tausende aber doch merklich mehr als zu Hause. Die Einfahrt in Constanta bestätigt die Aussage von Sylvia, die meinte da gibt es nichts zu sehen. Ja, schön war es dort nicht unbedingt, aber wir waren am Schwarzen Meer und auch dort gab es einen Strand, der gleich gesucht, gefunden und benutzt wurde.
Der Ort für das Konzert war der „Doors Club“, ein angenehmer, sehr modern eingerichteter Keller. Die Eventmanagerin war sehr zuvorkommend und kümmerte sich um all unsere Belange. Als kleine Überraschung kam noch am Nachmittag unser gemeinsamer Freund Alex mit Iskra, seiner bulgarischen Freundin, vorbei. Die Beiden waren zu Besuch bei ihren Eltern in Bulgarien und haben sich spontan entschlossen einfach über die Grenze zu uns zu kommen. Sie brachten uns auf den Gedanken, dass wir uns genau in der Mitte unserer Rumänienzeit befanden. Also betrachteten wir fortan den Abend als Bergfest der Muränienexpedition. Der Abend war ganz wundervoll. Es gab ein Geburtstagskind und ein paar außergewöhnliche Tänzer. Ein Paar schien sich normalerweise mit Tourniertanz zu beschäftigen und zog einige bewundernde Blicke auf sich. La Marche lief zur Höchstform auf und das Publikum dankte es mit ausgelassener Stimmung und Applaus.
Am frühen Morgen hatten einige der Band noch das Glück, ein ausgedehntes Gespräch mit dem Mann hinter der Bar führen zu können, welches auch gefilmt wurde. Zunächst eher leicht, wurden die Themen später immer schwerer und komplexer. Schon jetzt läßt sich sagen, dass die Dokumentation wohl eher kein Kurzfilm wird.
Nach einer angenehmen Nacht im klimatisierten Hotelzimmer, machten wir uns auf nach Vama Veche, um dort unseren freien Tag zu verbringen. Die Rumänen sagten uns, da muß man hin und so machten wir das einfach. Vama Veche ist klein, laut und touristisch, aber es liegt auch direkt am Strand des Schwarzen Meeres. Für die Sonnenbader unter uns ein guter Ort, für die, die nur ins Meer wollen auch. Hier lassen wir die Gruppe mal Gruppe sein und der eine und der andere geht einfach mal allein durch die Gegend. Nach einem Tag voller Nichts trafen wir am Abend tatsächlich zwei der Gesellen aus Sibiu. Mit ihnen ließ sich gut reden und wir konnten ihnen sogar behilflich sein. Die Beiden wollten gern nach Bulgarien und unser befreundetes Pärchen fuhr dahin zurück und nahm die Wanderer kurzerhand im Auto mit.
Am Strand tummelten sich bis zum frühen Morgen die Partypeople, was einigen von uns den Schlaf raubte. Der Tag in Vama Veche, war aber so erholsam, dass es fast nichts ausmachte.